„Einfach mit den Menschen reden“


Rheinstetten. Damit hatte niemand gerechnet. Dass Rheinstettens Vorsitzender Andreas Rottner beim Neujahrsempfang des CDU Stadtverbands verkünden würde, dass man für die Nominierungsversammlung am 1. Februar im Wahlkreis Ettlingen nun auch für die Zweitkandidatur auf der CDU-Landtagswahlliste eine Alternative hat: Und zwar Maria Dik, eine 21 Jahre alte Rheinstettener Stadträtin. Seit sechs Jahren ist diese politisch aktiv.

Das Interesse an der Politik war ihr nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Der Vater der gebürtigen Rheinstettenerin ist im Maschinenbau tätig, die Mutter betreibt eine Pizzeria. Sie hat schon früh gelernt mitzuarbeiten, hilft regelmäßig im Restaurant der Familie. Nach dem Besuch der Realschule im Mörscher Schulzentrum wechselte sie ans Wilhelm-Röpke-Wirtschaftsgymnasium in Ettlingen, wo sie das Abitur ablegte. Aktuell studiert sie an der Hochschule Pforzheim Wirtschaftsingenieurwesen. Ihr Interesse an Politik weckte die damalige Rektorin der Realschule in Rheinstetten. Sie animierte Dik, für den Jugendgemeinderat zu kandidieren. „Wir haben dabei das ein oder andere für die Jugendlichen in Rheinstetten erreicht“, erzählt Dik. So habe man beim Bau eines großen Grillplatzes beim Schulzentrum in Mörsch selbst Hand angelegt. Die Arbeit mit den Mitgliedern des Jugendgemeinderats habe viel Spaß gemacht. Es sei eine „gute Schule“ gewesen, um in die Politik hineinzuschnuppern. Wertvoll in dem Gremium seien die Diskussionen mit OB Sebastian Schrempp zu Angelegenheiten in Rheinstetten gewesen.

Seit 2018 ist Maria Dik Mitglied im Vorstand der CDU in Rheinstetten. Ihre erste Aufgabe war es dort, am Wahlprogramm der Partei für die Kommunalwahl mitzuarbeiten. „Rheinstetten hat als Große Kreisstadt aufgrund seiner Lage im Dreieck Karlsruhe, Rastatt und Ettlingen ein großes Potenzial“, sagt die junge Frau. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit im Stadtrat sieht sie in der Entwicklung eines zukunftsfähigen Verkehrskonzeptes, das etwa die Schaffung sicherer Räume für Fahrradfahrer und Fußgänger vorsieht.

Bei solchen Fragen gebe es direkte Bezüge zur Landespolitik. Noch deutlicher würden diese beim Thema „Schulstandort Rheinstetten“, wo man gut aufgestellt sei, aber auch kräftige finanzielle Unterstützung vom Land brauche. Ein besonderes Anliegen ist ihr, dass die Landespolitiker schnell für einen guten Hochwasserschutz am Rhein sorgen. Beim Thema „Polder“ müssten die Menschen mehr mitgenommen werden. Dik möchte den Bürger auf Augenhöhe begegnen: „Es ist so einfach, mit Menschen zu reden, weshalb machen wir es nicht mehr?“ Die Stärkung der Infrastruktur im ländlichen Raum liegt ihr am Herzen. „Die Ideen der Telemedizin im digitalen Zeitalter sind schön und gut, aber wir brauchen dennoch wie bisher die Ärzte im jedem größeren Dorf“, sagt sie.

„Gleichzeitig sollten wir das Anrufsammeltaxi-System ausbauen. Das wäre sowohl für die Mobilität junger wie auch älterer Menschen gut.“ Wie sieht sie ihre Kandidatur? „Mich haben gestandene CDU-Politiker und -Politikerinnen angesprochen. Ich glaube, sie sehen, dass es für unsere Partei höchste Eisenbahn ist, mehr jüngere Menschen in politische Verantwortung zu bringen“, erzählt Dik. „Da könnte man im Wahlkreis Ettlingen noch mehr ansprechen. Wir haben einige politische Talente, die der CDU gut täten.“ Ihrer Meinung nach sollte die CDU in der „praktischen Umweltpolitik wieder Spitze werden“. Und auch eine nachhaltige, regionale landwirtschaftliche Produktion sei ihr wichtig, betont Maria Dik. Arztversorgung und  Polder liegen ihr am Herzen.