Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat

Sehr geehrte Damen und Herren,

Eine Stadtpolitik, die nicht den Mut zur Veränderung besitzt, kann gleich sich selber auf dem eigenen kommunalen Friedhof beerdigen lassen.

Dieser Satz wird Manfred Rommel zugeschrieben, dessen Zitate bereits in früheren Zeiten regelmäßig die Haushaltsreden der CDU-Fraktion eingeleitet haben.

Damit möchte ich zu Beginn für die CDU-Fraktion auf Veränderungen des letzten Jahres zurückblicken, die für die CDU-Fraktion nicht alle erfreulich waren.

Zu allererst hat die CDU-Fraktion zu Beginn diesen Jahres ihrem Mitglied Christian König nach langer Krankheit das letzte Geleit geben müssen. Wir vermissen seine besondere menschliche Art nach wie vor.

Auch haben im Mai Kommunalwahlen stattgefunden, die im Stadtrat nicht nur in der personellen Zusammensetzung zu Veränderungen geführt haben, sondern auch zu veränderten Kräfteverhältnissen der Fraktionen und dem Wiedereinzug der FDP. Die Ursachen für diese Veränderung der Stärke der Fraktionen sehen wir, soweit es die CDU-Fraktion betrifft, in einer politischen Großwetterlage, die wir hier in der konkreten Arbeit vor Ort nicht wirklich beeinflussen konnten oder können.

Doch nun zum Haushalt:

Auch in diesem Jahr steht kurz vor Jahresende die Verabschiedung des Haushalts für das Jahr 2020 an. Vor dem Hintergrund der noch guten Konjunkturlage und der weiterhin niedrigen Zinsen steht der Haushalt auf solidem Fundament. Gegenüber dem letzten Haushaltsplan haben wir eine leichte Steigerung der Ausgaben im Ergebnishaushalt auf ca. 56,5 Mio. € zu verzeichnen. Im Finanzhaushalt stehen den Einzahlungen von ca. 770.000 € Auszahlungen in Höhe von 12,6 Mio. € gegenüber. Der Schuldenstand zum Ende des Haushaltsjahres ist mit ca. 18,1 Mio. € angegeben. 861.000 € sollen zur Kredittilgung im nächsten Jahr eingesetzt und es sollen keine neuen Kredite aufgenommen werden. Die Pro-Kopfverschuldung sinkt so auf 746,18 €. Die niedrigen Zinsen haben allerdings auch einen negativen, den Haushalt belastenden Effekt. Die Stadt Rheinstetten muss im nächsten Jahr ca. 40.000 € an Verwahrentgelten/Negativzinsen bezahlen. Der Finanzmittelbestand und das heißt die Rücklagen belaufen sich auf ca. 17,2 Mio. €

Schon vor einigen Jahren hat die Stadt Rheinstetten die Haushaltsplanung auf das doppische Rechnungswesen umgestellt. Damit soll Transparenz geschaffen werden. Insbesondere soll dadurch deutlich werden, ob eine Kommune auf Kosten ihres Vermögens wirtschaftet und, wenn dies dauerhaft geschieht, letztlich irgendwann keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen kann. Zentraler Bestandteil dafür ist die Bilanz, in der das gesamte Vermögen der Stadt aufgeführt ist. Diese Bilanz fehlt für Rheinstetten noch. Sie soll nach Mitteilung des Oberbürgermeisters aber bald vorliegen, so dass dann die Finanzsituation der Stadt noch besser beurteilt werden kann.

Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger ist, dass die Einnahmesituation so ist, dass die Steuersätze unverändert bleiben können. Dies gilt auch für den Gewerbesteuersatz. Lediglich für Gewerbegrundstücke wird in Zukunft auf Antrag der CDU-Fraktion ein um 10 € auf 140 € erhöhter Kaufpreis pro Quadratmeter erhoben, weil die allgemein festzustellende Preiserhöhung auf dem Grundstücksmarkt eine Angleichung erforderte, die jedoch maßvoll geblieben ist, um gewünschte, insbesondere einheimische Gewerbeansiedlungen nicht zu erschweren.

Inzwischen hat der Bundesgesetzgeber eine Grundsteuerreform verabschiedet. Deren Umsetzung wird in den nächsten Jahren erfolgen. Welche Auswirkungen das auf das Grundsteueraufkommen in Rheinstetten hat, wie die Belastung der Eigentümer und über die Nebenkostenumlagen auch der Mieter aussieht und welche Folgeentscheidungen durch den Stadtrat zu treffen sein werden, kann man jetzt noch nicht absehen. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

Lassen Sie mich nun auf einige der CDU-Fraktion wichtige Bereiche besonders eingehen:

Schulen

In der Schwarzwaldschule wird die Mensa vergrößert, da der bisherige Platz nicht ausreicht, um die Schüler in der Mittagszeit angemessen verpflegen zu können. Dafür sind 311.000 € im Haushalt bereitgestellt.

Die Kosten für die Schülerunfallversicherung sind gestiegen. Das liegt daran, dass die BGV nicht mehr bereit war, diese Versicherung für 1 € pro Schüler anzubieten. Die Stadt ist hier für unsere Schülerinnen und Schüler eingetreten und hat die Kosten für die Schülerunfallversicherung übernommen.

Kindergärten

In Rheinstetten ist ein umfangreiches Angebot für Kinderbetreuung vorhanden. Für jedes Kind, für das einen Platz gesucht wird, ist ein Angebot vorhanden, entweder in einer Regelgruppe, einer Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten, Kinderkrippe oder einer Ganztagsbetreuung. Der Kostenanteil der Stadt liegt für 2020 ungefähr bei 5,65 Mio. €, wobei die Elternbeiträge schon berücksichtigt sind. Dabei bewegen sich die Elternbeiträge im Verhältnis zum Landkreis im unteren Rahmen. Der Städte- und Gemeindetag empfiehlt einen Kostendeckungsgrad von 20 % in diesem Bereich. Die Stadt Rheinstetten liegt mit ihren festgesetzten Beiträgen nach den Zahlen, die dem Stadtrat für 2018 vorgelegt wurden, bei weit unter 20 %. Eine Absenkung der Kindergartenbeiträge wäre im Sinne unserer Kinder und der Eltern sicher wünschenswert, wobei aber auch nicht unberücksichtigt bleiben sollte, dass eine kostenlose Leistung auch nicht immer wertgeschätzt wird. Der finanzielle Aufwand dafür ist aber für die Stadt ohne dauerhafte Kostenübernahme durch Bund oder Land nicht tragbar.

Die aktuelle Gebäudesituation der Kindergärten ist vom Stadtrat im Rahmen einer Begehung der Örtlichkeiten in Augenschein genommen worden. Für erforderliche Sanierungsmaßnahmen wird die Verwaltung eine Prioritätenliste erstellen.

Als zusätzliches Gebäude für Kinderbetreuungsangebote soll die Rupprechtschulezur Verfügung gestellt werden, nachdem die Schüler jetzt in die Schwarzwaldschule integriert wurden. Der Kostenaufwand für Umbau und Sanierung wird ca. 2,7 Mio. € betragen. Damit wird ein gut erhaltenes Bestandsgebäude für eine neue Nutzung bereitgestellt.

Feuerwehr

Die Feuerwehr gewährleistet den Brandschutz, wofür herzlich zu danken ist. Um dies auch weiterhin zu gewährleisten, ist auch neue Ausrüstung wie z.B. die Einführung von Digitalfunk notwendig. Der Zuschussbedarf für den Brandschutz beträgt im nächsten Jahr 551.700 €.

Bezahlbares Wohnen – Sozialwohnungen

Die CDU-Fraktion sieht aufgrund der Wohnsituation in Rheinstetten die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um auch für finanziell beengte Bürgerinnen und Bürger das Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu erweitern. Wir sehen als geeignetes Mittel dazu eine Kooperation der Stadt Rheinstetten mit einem genossenschaftlich organisierten Wohnbauträger. Die genossenschaftliche Organisation des Wohnbauträgers führt dazu, dass die Mieterlöse aus den neu zu bauenden Wohnungen in der Genossenschaft und damit bei den Mietern als deren Mitgliedern verbleiben. Dies wiederum führt dazu, dass die Miethöhen fair vereinbart werden und dauerhaft bezahlbar bleiben. Deshalb hat die CDU-Fraktion bereits Ende 2018 einen Antrag im Gemeinderat gestellt, dass die Stadt in Gespräche mit geeigneten Wohnbauträgern eintritt, damit bezahlbarer Wohnraum in Rheinstettengeschaffen wird. Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am 29. Januar 2019 diesem Anliegen angeschlossen. Nach den Informationen des Oberbürgermeisters haben im Oktober dieses Jahres erste Gespräche stattgefunden. Die CDU-Fraktion wird sich weiterhin für bezahlbaren Wohnraum in Rheinstetten mit Nachdruck einsetzen. Der Bereitstellung von Haushaltmitteln bedurfte es bei dem derzeitigen Stand noch nicht. 

Der Bestand an Sozialwohnungen wird erweitert. In der Auerstraße 35 in Neuburgweier wird das bestehende Gebäude saniert und um weitere sechs Sozialwohnungen erweitert, so dass 11 Wohnungen zur Verfügung stehen. Dafür sind im Haushalt knapp 1,3 Mio. € vorgesehen.

Neue Stadtmitte

Die neue Stadtmitte wird den Stadtrat auch im nächsten Jahr noch beschäftigen. Die Entscheidungen über die Wohnbebauung, den gewerblichen Bereich mit der Ansiedlung von Einkaufsmarkt, Drogeriemarkt und Dienstleistungen wie Banken und Versicherungen sind bereits getroffen worden. Jüngst sind uns die Entwürfe der Preisträger für das neue Bürger- und Kulturhaus, den Marktplatz und die Grünzone vorgestellt worden, worüber im kommenden Jahr eine Entscheidung gefällt werden muss. Für den Bau des Bürger- und Kulturhauses sind für das kommende und die darauffolgenden Jahre insgesamt 9 Mio. €, für die Parkanlage 830.000 € und für den Marktplatz ca. 1,6 Mio. € in den Haushalt eingestellt.

Wald

Die CDU-Fraktion hat die Waldbewirtschaftung und deren Defizit in der Vergangenheit auf der politischen Agenda aufgerufen. Die Umsetzung der Ergebnisse aus dem Gutachten zur Forsteinrichtung sollte möglichst 2020 erfolgen. Umgesetzt wurden bisher entsprechend der Forderung der CDU-Fraktion die Schließung der Pflanzschule und die Einrichtung der Waldrefugien. Letzteres erbrachte 1 Mio. Ökopunkte. Diese können eingesetzt werden, um Ausgleichsmaßnahmen im Wert von ca. 1 Mio. € zu ersetzen und der Stadt Rheinstetten die entsprechenden Kosten zu ersparen.

Aufgrund des letzten Sommers mit hohen Temperaturen und Trockenheit ist ein Überangebot an geschlagenem Holz auf dem Holzmarkt vorhanden. Auf Antrag der CDU-Fraktion wird im kommenden Jahr deshalb der defizitäre Holzeinschlag zurückgefahren.

Grundbucheinsichtsstelle

In früheren Jahren wurde das Grundbuch für Rheinstetten vor Ort geführt. Im Zuge von Reformen insbesondere der Digitalisierung wird nunmehr das Grundbuch für Rheinstetten beim Grundbuchamt des Amtsgerichts Maulbronn geführt. Zum Ausgleich für die durch die Zuständigkeitsänderung eintretenden Beschwernisse für die Bevölkerung hat der Landesgesetzgeber vorgesehen, dass vor Ort eine Stelle zur Gestattung der Einsicht in das maschinell geführte Grundbuch und die elektronische Grundakte sowie zur Erteilung von Ausdrucken und amtlichen Ausdrucken hieraus eingerichtet werden kann. Grundbucheinsichten können so kostengünstig und ohne größeren Fahraufwand oder Schreibarbeit durchgeführt werden. Auf Antrag der CDU-Fraktion hat der Stadtrat die Einrichtung einer solchen Stelle für Rheinstettenbeschlossen.

Senioren und Menschen mit Behinderung

Von Helmut Kohl stammt der Satz: „Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich nicht zuletzt daran, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht.“

Ziel muss es sein, alters- oder behinderungsbedingte Hindernisse zu beseitigen, um Senioren und Menschen mit Behinderung im Rahmen der Möglichkeiten eine Teilhabe am allgemeinen Leben zu ermöglichen und einer sonst entstehenden Ausgrenzung entgegenzutreten. Diesen Menschen hat die Stadt mit dem Seniorenrat und dem Beirat für behinderte Menschen eine in der Stadtpolitik wahrnehmbare Stimme gegeben. Im Ausschuss für Demographiefragen im September diesenJahres haben der Seniorenrat und der Beirat für behinderte Menschen ihre Wünsche an die Stadtpolitik formuliert. Es ging dabei zum Beispiel um den barrierefreien Zugang zum Hallenbad, behindertengerechte Ampeln, Haltegriffe in Behindertentoiletten und noch einige Dinge mehr, die zu fordern mehr als berechtigt ist. Die CDU-Fraktion unterstützt diese Forderungen und hat dies in den Haushaltsberatungen angesprochen. Die notwendigen Mittel für die erforderlichen Maßnahmen sind im Haushalt vorhanden.

Kommunaler Ordnungsdienst

Der Stadtrat hat die zusätzliche Bereitstellung von Stellen für die Einrichtung eines kommunalen Ordnungsdienstes bewilligt. Aufgrund zahlreicher Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern muss leider davon ausgegangen werden, dass deren Sicherheitsgefühl mitunter gelitten hat und die Präsenz der Polizei insbesondere in den Abend- und Nachtstunden nicht ausgereicht hat. Die Erhöhung der Mitarbeiterzahl von 2,5 auf 4 Stellen, womit die bisherige Citystreife eingespart werden kann, ist eine sinnvolle Investition in Höhe von ca. 100.000 € pro Jahr. Die vorausgesetzte Absolvierung eines entsprechenden Lehrgangs gewährleistet, dass qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Vollzugsdienst ausführen, die dann mit den notwendigen Kompetenzen ausgestattet werden können. Die Anzahl der Stellen ermöglicht einen Schichtbetrieb, um insbesondere auch in den Abend- und Nachtstunden präsent sein und z.B. auf Wünsche und Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger eingehen zu können. Zugleich wird ein umfangreicherer Einsatz an Brennpunkten wie z. B. dem Epplesee und dem Fermasee in der Badesaison oder bei sonstigen Großveranstaltungen in Rheinstetten ermöglicht. Weitere Aufgaben werden u.a. auch die Eindämmung unzulässigen Lärms, die Bekämpfung verkehrsbehindernden Parkens oder unzulässiger Müllablagerungen sein. Für ein friedliches Zusammenleben ist die Einhaltung von Regeln unverzichtbar. Dies ist der CDU-Fraktion ein wichtiges Anliegen.

Personal

er Stellenplan wird auch im kommenden Jahr eine maßvolle Erhöhung aufweisen. Gründe dafür sind ein gestiegener Personalbedarf z.B. in der Kinderbetreuung, sowie im Datenschutz, der Digitalisierung, im Klima- und Umweltschutz und schließlich Neubewertungen der Dienstposten, was für die Stadt zu verpflichtenden Höherbewertungen führt.

Gebühren

er dem Stadtrat vorgelegten Gebührenkalkulation für die Wasserbenutzung und das Abwasser hat die CDU-Fraktion zugestimmt. Bei im Übrigen gleichbleibenden Gebühren muss zwar die Wasserbenutzungsgebühr um 7 Ct. angehoben werden, weil höhere Kosten einzukalkulieren waren. Demgegenüber steht aber eine Senkung der Abwassergebühren um 9 Ct. Damit bleibt die Belastung für die Bürger in Rheinstetten im Wesentlichen unverändert. Die Gebühren in Rheinstetten für das Abwasser und auch die Wasserbenutzung liegen deutlich unter den Durchschnittswerten im Landkreis Karlsruhe und auch in ganz Baden-Württemberg. Die Stadt Rheinstetten ist nach Auffassung der CDU-Fraktion in diesem Grundversorgungsbereich sehr gut aufgestellt.

nfrastrukturinvestitionen Straße und Wasser/Abwasser

ir wollen unsere Infrastruktur erhalten. Für den Erhalt bzw. die Sanierung von Straßen und eines Abwassersammlers sind Investitionen von ca. 2 Mio. € im Haushalt eingestellt.

uf Antrag der CDU-Fraktion ist die Verwaltung beauftragt, das Verfahren zur Umwidmung der Rheinaustraße in eine innerörtliche Straße zu betreiben. Damit würde die Zuständigkeit der Stadt Rheinstetten für die Straßenbaulast begründet und der Übergang des Eigentums erreicht. Dann kann die Stadt Rheinstetten über die Sanierung und Gestaltung dieser Straße selbst entscheiden und diese in Angriff nehmen.

Fahrradwege

Die CDU-Fraktion möchte mehr und sichere Radwege.

Die Landesregierung Baden-Württemberg hat im Jahr 2019 sie RadSTRATEGIE beschlossen. Ziel ist es, das Fahrrad als umweltschonendes und gesundheitsförderndes Alltagsverkehrsmittel zu fördern. Demnach sollten bis zum Jahr 2030 dreißig Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, womit ein erheblicher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes geleistet werden kann. Durch e-bikes und Pedelecs ist das Fahrrad für größere Teile der Berufstätigen zur echten Alternative zum Auto geworden. Die neue Elektromobilität erlaubt höhere Reichweiten mit gestiegenem Fahrkomfort. Die damit einhergehende Erhöhung der Geschwindigkeit stellt dabei neue Anforderungen an Fahrradwege. Ein wichtiger Beitrag, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind Radschnellverbindungen. Das Land hat in der RadSTRATEGIE die Realisierung von zehn Radschnellverbindungen bis zum Jahr 2025 beschlossen. In der Planung sind derzeit drei für Rheinstetten bedeutsame Radschnellverbindungen: Rastatt-Karlsruhe; Ringschnellverbindung Karlsruhe; Ettlingen-Karlsruhe. Diese neuen Radschnellverbindungen müssen sinnvoll mit dem örtlichen Radwegenetz und auch dem öffentlichen Personennahverkehr verbunden werden. Es sollte deshalb rechtzeitig ein Konzept für notwendig werdende Änderungen des Radwegenetzes in Rheinstetten entwickelt werden. Aufgrund des Planungsstandes waren jetzt keine zusätzlichen Mittel im Haushalt bereitzustellen. Die CDU-Fraktion wird dieses Thema weiterverfolgen.

In diesem Zusammenhang steht auch der auf Antrag der CDU-Fraktion gefasste Beschluss des Stadtrats, die Straßenverkehrsbehörde zu beauftragen, eine Priorisierung des Fahrradverkehrs entlang der B 36 unter Beachtung der Sicherheit zu prüfen. Der Stadtrat wünscht sich eine Bevorrechtigung des Fahrradverkehrs vor dem Autoverkehr, die aber alle Anforderungen an eine sichere Querung der Straße erfüllen muss.

Klima und Umweltschutz

Mit dem Klima- und Umweltschutz möchte ich schließen.

Der Schutz des Klimas ist eine große, globale Herausforderung. Seit Beginn der Industrialisierung ist der Ausstoß insbesondere von Kohlendioxid (CO2) in die Erdatmosphäre konstant angestiegen. Es muss rasch und entschlossen gehandelt werden, um den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich zu begrenzen. Nur wenn dies gelingt, kann es gelingen, die biologische Anpassungsfähigkeit des Planeten und die Lebengrundlage von Millionen Menschen zu erhalten.

Diese im Klimaprogramm der Bundesregierung für Gesamtdeutschland gemachte Aussage gilt heruntergebrochen auch für die Stadt Rheinstetten. Die CDU-Fraktion bekennt sich zu dem Ziel des Erhalts der natürlichen Lebengrundlagen und damit eingeschlossen dem Ziel der Begrenzung der Erderwärmung. Auch wenn Deutschland insgesamt mit einem Anteil des weltweiten CO2-Ausstoßes von ca. 2 Prozent die Erde nicht retten kann, was erst Recht für die Stadt Rheinstetten gilt, so gilt es aber dennoch, den möglichen Beitrag dafür auch hier vor Ort zu leisten.

Rasches Handeln bedeutet dabei nach Auffassung der CDU-Fraktion nicht überstürztes oder hektisches, sondern überlegtes und zügiges Handeln. Gehandelt wird auch nur durch konkrete Maßnahmen, die in der Realität zu Veränderungen führen. Reine Symbolpolitik und sogenannte Zeichensetzungen meist kombiniert mit übertreibenden Bezeichnungen, die nur zur Verunsicherung führen, sind aus unserer Sicht keine nachhaltige Politik. Physikalisch bleibt so etwas wirkungslos. Ebenso verbieten sich Radikallösungen. Verschiedene Umweltschutz- oder Gemeinwohlziele treten mitunter in Konkurrenz zueinander. Hier gilt es, diese gerecht gegeneinander abzuwägen und in Ausgleich zu bringen. Zuletzt kann eine gesamtgesellschaftliche Herkulesaufgabe, um die es hier geht, nur im größtmöglichen Einvernehmen mit der Bevölkerung durchgeführt werden. Es gilt, durch Überzeugungsarbeit und gute Lösungen die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen auf diesem Weg. Das bedeutet zugleich, dass die Belastungen und Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich gehalten werden müssen, ohne jedoch die Zielerreichung zu gefährden.

Zu diesem Zweck hat sich der Stadtrat verabredet, im kommenden Frühjahr unter Begleitung des Landratsamts einen Workshop durchzuführen, um Ziele zu definieren und Maßnahmen zu verabreden, damit Rheinstetten seinen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten kann. Die CDU-Fraktion wird sich in diesen Prozess aktiv einbringen und diesen mittragen. Nach Auffassung der CDU-Fraktion sollten die zu beschließenden Maßnahmen effektiv sein, zu Rheinstetten passen, von der Bevölkerung mitgetragen werden und last but not least bezahlbar sein. Die erforderlichen finanziellen Mittel müssen dann, soweit sie nicht bereits im Haushalt vorhanden sind, dafür bereitgestellt werden.

Dies gibt mir Anlass auf die im vorgeschlagenen Stellenplan vorgesehene Stelle eines Klimaschutzbeauftragen einzugehen. Die CDU-Fraktion steht hinter dem soeben beschriebenen Workshop und sieht auch die Notwendigkeit, für daraus entstehende Verwaltungsaufgaben einen zusätzlichen Mitarbeiter einzustellen. Welche Qualifikation dieser mitbringen muss, welche konkreten Aufgaben er wahrnimmt, welche konkrete Gehaltsstufe die richtige sein wird und ob eine volle, eine dreiviertel oder eine halbe Stelle erforderlich sein wird, lässt sich verlässlich erst entscheiden, wenn klar ist, auf welche konkreten Maßnahmen sich der Stadtrat in dem Workshop geeinigt hat. Solche Entscheidungen sollten nach unserer Auffassung erst getroffen werden, wenn alle erforderlichen Informationen vorliegen und zielgerichtet gehandelt werden kann, und d. h. zusammen mit dem Workshop.

Die CDU-Fraktion stimmt deshalb der Haushaltssatzung mit Haushaltsplan 2020 und dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung zu.

Zum Schluss ein Dankeschön an sie, Herr Dauth und auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die gelungene Vorbereitung und Durchführung der Haushaltsberatungen. Auch für die Zeit, die Sie sich nehmen, um Fragen zu beantworten. Unser Dank gilt auch allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiternder Stadtverwaltung und der Städtischen Einrichtungen für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit.

Ich wünsche allen ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2020.