Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat,

sehr geehrte Damen und Herren,

John F. Kennedy hat es so beschrieben: Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.

Wir leben jetzt seit gut einem Jahr mit der Corona-Pandemie, was man wahrlich als Krise bezeichnen kann. Wer hätte bei der Verabschiedung des letzten Haushalts daran gedacht, dass wir haben lernen müssen, mit Lockdowns, Ausgangsbeschränkungen, geschlossenen Schulen, Geschäften, Gaststätten, Sportplätzen etc. sowie Maskenpflicht, Besuchsbeschränkungen und Abstandsgebot zu leben. Die Anzahl der Corona-Newsletter der Stadt beträgt aktuell 46.

Es ist hier weder Zeit noch die richtige Gelegenheit, eine Bewertung der Folgen der Pandemie für die Stadt Rheinstetten und ihre Bürger vorzunehmen. Es sei mir aber erlaubt, einen Gesichtspunkt herauszustellen, über den in den Medien so nicht berichtet wird, der aber aus meiner persönlichen Erfahrung auch wichtig ist. In einer repräsentativen Demokratie, in der wir leben, ist es Aufgabe der gewählten Abgeordneten und Gemeinderäte, Entscheidungen für die gesamte Bevölkerung zu treffen. Demokratie braucht einen engen Kontakt und Austausch zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und ihren gewählten Vertretern. Aber auch der Kontakt unter den Fraktionen und den Stadträten ist für die politische Arbeit ungemein wichtig und nicht hinreichend durch digitale Formate zu ersetzen. Die für die Bekämpfung der Pandemie notwendigen Beschränkungen der Kontakte untereinander erschweren deshalb die politische Arbeit auch im Gemeinderat erheblich. Ich selbst habe diese Situation als äußerst misslich empfunden. Hoffentlich gelingt es, möglichst bald diese Pandemie und ihre Folgen zu überstehen. Vorerst bleibt uns nur die Empfehlung Winston Churchills: Wenn Du durch die Hölle gehst. Geh weiter.“

Deshalb nun zum Haushalt und zunächst ein paar Eckdaten daraus:

Gegenüber dem letzten Haushaltsplan haben wir einen leichten Rückgang der Ausgaben im Ergebnishaushalt auf ca. 54,9 Mio. € zu verzeichnen. Im Finanzhaushalt stehen den Einzahlungen im Wesentlichen aus Grundstücksverkäufen von ca. 9,9 Mio. € Auszahlungen in Höhe von 9,3 Mio. € gegenüber. Die Verpflichtungsermächtigungen, geplante Investitionen in der Zukunft, betragen 26,9 Mio. €. Der Schuldenstand zum Ende des Haushaltsjahres 2021 ist mit ca. 14,2 Mio. € angegeben. 883.000 € sollen zur Kredittilgung im nächsten Jahr eingesetzt und es sollen keine neuen Kredite aufgenommen werden. Die Pro-Kopfverschuldung sinkt so auf 694,42 €. Die weiterhin niedrigen Zinsen haben zur Folge, dass die Stadt Rheinstetten im nächsten Jahr ca. 40.000 € an Verwahrentgelten/Negativzinsen bezahlen muss. Die liquiden Eigenmittel, der Kassenbestand, verringert sich zum Ende des Haushaltjahrs um ca.1,5 Mio. €. Das aus dem Ergebnishaushalt verbleibende Defizit von ca. 3 Mio. € wird aus den Überschüssen der Vorjahre gedeckt und verringert insoweit die Rücklagen.

Schon vor einigen Jahren hat die Stadt Rheinstetten die Haushaltsplanung auf das doppische Rechnungswesen umgestellt. Insbesondere soll dadurch deutlich werden, ob die Kommune auf Kosten ihres Vermögens wirtschaftet und, wenn dies dauerhaft geschieht, letztlich irgendwann keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen kann. Zentraler Bestandteil dafür ist die Bilanz, in der das gesamte Vermögen der Stadt aufgeführt ist. Diese Bilanz haben wir vor wenigen Wochen beschlossen und somit gleichsam den Schlussstein der Umstellung auf das neue Rechnungswesen gelegt. Damit ist nun die gewünschte Transparenz geschaffen.

Bedingt durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft hat sich die Ertragssituation der Stadt verschlechtert. Die Einnahmen aus derGewerbesteuer fallen gegenüber dem vorherigen Jahr um 700.000 €, die aus dem Einkommensteueraufkommen um fast 900.000 €. Unter Berücksichtigung einer Mehreinnahme von ca. 200.000 € aus dem Umsatzsteueraufkommen verbleibt allein daraus ein Minderertrag von ca. 1,4 Mio. €. Es ist aber nicht die Zeit, die Bürgerinnen und Bürger, die schon pandemiebedingt mit Einkommensausfällen z.B. durch Kurzarbeit konfrontiert sind, mit höheren Steuern und Gebühren zu belasten. Die Steuersätze sind deshalb unverändert geblieben. Da die Stadt Rheinstetten im Verhältnis zu Ihrer Größe wenig Gewerbesteueraufkommen hat, ist der pandemiebedingte Ausfall nicht so gravierend wie in anderen Gemeinden. Allgemein gilt es aber in diesem Bereich besser zu werden, um die Bürgerinnen und Bürger vor sonst notwendigen Steuer, Abgaben oder Gebührenerhöhungen zu bewahren. Gewerbeansiedlungen sollen dabei behutsam vorangebracht und denGewerbebetrieben aus Rheinstetten auch die Möglichkeit der Entwicklung vor Ort gegeben werden. Durch Maßnahmen wie z.B. Dachbegrünung und verpflichtende Anbringung einer Photovoltaikanlage können ökologische Nachteile z.B. durch Bodenversiegelung gemindert oder ausgeglichen werden.

Wegen der pandemiebedingten Ertragsausfälle musste auch über das Sparen gesprochen werden. Das sonst zu erwartende Defizit von ca. 4.2 Mio. € hätte den Haushalt auch im Hinblick auf die Zukunft zu sehr in Schieflage gebracht. Um inZukunft auch noch ausgeglichene Haushalte beschließen zu können und politisch handlungsfähig zu bleiben, mussten die Aufwendungen gekürzt werden. Zugleich ist es aber gerade wegen der Pandemiefolgen auch erforderlich, durch die Auszahlungen der öffentlichen Haushalte die Wirtschaft und deren Erholung zu unterstützen. Hier haben wir aus Sicht der CDU-Fraktion einen guten Weg gefunden, indem 5 % der ordentlichen bereinigten Aufwendungen in den Teilhaushalten 1 bis 9pauschal gekürzt wurden. Dies spart ca. 1 Mio. €. Die verbleibende Lücke ergibt sich insbesondere aus der Summe der Abschreibungen. Insofern leben wir ein Stück weit auf Kosten der Substanz, was angesichts der besonderen Situation aufgrund der Corona-Pandemie aber als vertretbar angesehen werden muss.

Lassen Sie mich nun auf einige der CDU-Fraktion wichtige Bereiche des Haushalts besonders eingehen:

Kindergärten

Rheinstetten hat ein umfangreiches Angebot an Kinderbetreuung. Für jedes Kind, für das einen Platz gesucht wird, ist ein Angebot vorhanden. Die pandemiebedingte Schließung der Kindertagesstätten hat die Familien hart getroffen. Eine Notbetreuung war entsprechend den Vorgaben und Erfordernissen eingerichtet. Für diejenigen Familien, deren Kinder nicht die Kindertagesstätten besuchen durften, hat der Gemeinderat für die Zeit der Schließung die entsprechenden Gebühren erlassen. Darüber hinaus hat der Gemeinderat die schon in der Vergangenheit beschlosseneim Jahr 2021 anstehende Erhöhung der Kindergartengebühren um ein Jahr verschoben, um auch insoweit die Familien finanziell zu entlasten.

Feuerwehr

Die Feuerwehr gewährleistet den Brandschutz. Für die ehrenamtlich geleistete Arbeit ist herzlich zu danken. Um dies auch weiterhin zu gewährleisten, ist auch neue Ausrüstung notwendig. Der Zuschussbedarf für den Brandschutz beträgt im nächsten Jahr 632.000 €, wobei aber noch Verpflichtungsermächtigungen von mehr als 1 Mio. € zusätzlich zu berücksichtigen sind.

Lobend herauszustreichen ist die konstruktive Begleitung der Haushaltsberatungen durch den Kommandanten Herrn Landhäuser und seine Mitstreiter. Sie haben angesichts der pandemiebedingen Ertragsausfälle den angemeldeten Finanzbedarf für die Feuerwehr kritisch durchgesehen und Lösungen aufgezeigt, welche derAnschaffungen zur Entlastung dieses Haushalts auf hoffentlich bessere Zeiten verschoben werden können.

Bedanken möchte ich mich auch noch einmal im Namen der CDU-Fraktion für die überaus konstruktiven Gespräche mit dem Kommandanten Herrn Landhäuser und seinen Stellvertretern betreffend die Anschaffung einer Drehleiter für die Feuerwehr Rheinstetten. Gemeinsam ist eine Lösung besprochen worden, wie die Ausgabe von 850.000 € vermieden werden kann, ohne dass die Sicherheit und der Brandschutz in Frage gestellt, ja ganz im Gegenteil, sogar besser gewahrt werden können. Die neue Bebauung im Gebiet Bach-West wird von der Feuerwehr im Hinblick auf die Beschaffung einer Drehleiter kritisch gesehen, weil die Gebäude höher als 7,20 m sind bzw. sein werden. Wenn in diesen Häusern baulich ein zweiter Rettungsweg bzw. ein Sicherheitstreppenhaus erstellt wird, sind diese Gebäudebrandschutztechnisch entschärft und es bedarf dann auch aus Sicht der Feuerwehr aus Gründen der Sicherheit keiner Anschaffung einer Drehleiter. Für die Bewohner dieser Gebäude wäre dann sogar durch die baulichen Maßnahmen ein höherer Brandschutz und mehr Sicherheit gewährleistet und die Stadt würde sehr viel Geld sparen können. Die Belastung der Bauherren durch die Mehrkosten werden angesichts des Bauumfangs nicht wesentlich ins Gewicht fallen. Im Haushalt sind die Mittel für die Anschaffung der Drehleiter erst für nächstes Jahr eingestellt, so dass die Verwaltung bis zu einer Entscheidung des Gemeinderats die erforderlichen Voraussetzungen abklären kann, ob der Brandschutz auch ohne Drehleiter lückenlos gewährleistet werden kann. Das hat natürlich auch für die CDU-Fraktion höchstePriorität.

Bezahlbares Wohnen – Sozialwohnungen

Die CDU-Fraktion hat bereits Ende 2018 einen Antrag im Gemeinderat gestellt, dass die Stadt in Gespräche mit geeigneten Wohnbauträgern eintritt, damit bezahlbarer Wohnraum in Rheinstetten geschaffen wird. Wir sehen aufgrund der Wohnsituation in Rheinstetten die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um auch für finanziell beengte Bürgerinnen und Bürger das Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu erweitern. Wir sehen als geeignetes Mittel dazu eine Kooperation der Stadt Rheinstetten mit einem genossenschaftlich organisierten Wohnbauträger. Die genossenschaftliche Organisation des Wohnbauträgers führt dazu, dass die Mieterlöse aus den neu zu bauenden Wohnungen in der Genossenschaft und damit bei den Mietern als deren Mitgliedern verbleiben. Dies wiederum führt dazu, dass die Miethöhen fair vereinbart werden und dauerhaft bezahlbar bleiben. Der Gemeinderat hat dieses Thema in den Haushaltsberatungen wieder aufgegriffen und für die Gründung einer solchen Kooperation 5.000 € bereitgestellt.

Wald

Die CDU-Fraktion hat die Waldbewirtschaftung und deren Defizit in der Vergangenheit auf die politische Agenda gerufen. Die Umsetzung der Ergebnisse aus dem Gutachten zur Forsteinrichtung erfolgt schrittweise. Nach Auffassung der CDU-Fraktion braucht es Wander- und Fahrradwege, damit der Wald als grüne Lunge den Bürgern zur Erholung und Entspannung dienen kann. Veränderungen und Maßnahmen im Forst brauchen naturgemäß lange Zeit und erfordern langfristige Planungen und Geduld. Aufgrund des Gutachtens zur Forsteinrichtung hat die Forstverwaltung seinerzeit die Schließung der Pflanzschule angeregt. Dem hat sich der Gemeinderat mit Beschluss vom 29. Januar 2019 angeschlossen. Der Forderung, jetzt nach gerade einmal zwei Jahren das Gegenteil, die Wiedereröffnung der Pflanzschule, zu beschließen, konnte sich die CDU-Fraktion nicht anschließen. Der Bedarf an Jungbäumen für den Forst wird durch die Pflanzschule nicht gedeckt werden können. Die Gründe für den Beschluss über die Schließung haben sich in der kurzen Zeit bis heute nicht verändert. Die CDU-Fraktion wird die nunmehr erforderliche Vorlage eines Konzepts für die Wiedereinrichtung einer Pflanzschule abwarten.

Personal

Der Stellenplan wird auch im kommenden Jahr eine maßvolle Erhöhung aufweisen. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass der Fachkräftemangel sich auch in Rheinstetten bemerkbar macht und nicht alle Stellen, wie im Stellenplan vorgesehen, besetzt werden können. Die tatsächlichen Personalaufwendungen bleiben deshalb hinter dem Haushaltsplan zurück.

Im Personalbereich möchte ich eine Änderung hier ansprechen. Im Stellenplan ist eine Stelle für einen hauptamtlichen Kommandanten der Feuerwehr Rheinstetten aufgenommen worden. Wir haben im Gemeinderat zur Kenntnis nehmen müssen, dass es wohl nicht möglich sein wird, diese Position in Zukunft mit einem ehrenamtlich tätigen Mitglied der Feuerwehr Rheinstettens zu besetzen. Die CDU-Fraktion bedauert dies sehr und würde sich wünschen, es gelänge dort noch eine ehrenamtliche Lösung. Die CDU-Fraktion respektiert aber natürlich die Entscheidungen der Feuerwehr und trägt erforderlichenfalls auch eine Lösung mit einem hauptamtlichen Feuerwehrkommandanten mit. Mit der Aufnahme einer Stelle im Stellenplan ist die Stadt insofern in jedem Fall handlungsfähig.

Vereine

Unsere Vereine leisten einen großen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in Rheinstetten und beziehen dabei mit ihrer sehr guten Jugendarbeit auch speziell unsere jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger ein. Diese Vielfalt des Vereinslebens ist nur möglich durch eine große Zahl engagierter Menschen, die in den Vereinen eine hervorragende Arbeit leisten und sich in ihrer Freizeit mit vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit einbringen. Auch die Vereine haben pandemiebedingt stark gelitten, weil aufgrund der Kontaktbeschränkungen Vereinsleben nicht stattfinden konnte, aber die Kosten nicht im Lockdown waren, sondern weiterliefen. Deshalb ist für das laufende Jahr die Vereinsförderung für den Jugendbereich um 30 % erhöht worden.

Ufgauhalle

Die Ufgauhalle muss saniert werden. Das Sanierungskonzept, das der Gemeinderat erst am 26. Mai 2020 beschlossen hat, sieht die Sanierung in der Weise vor, dass die Halle auch für Großveranstaltungen genutzt werden kann. Daran sollte nach Auffassung der CDU-Fraktion auch festgehalten werden. Der Bedarf war bisher vorhanden, insbesondere auch für die örtlichen Vereine wie z.B. die Karnevalsvereine. Es handelt sich insofern um eine in die Zukunft gerichtete Investition für eine Vielzahl von Jahren, die nicht einfach verschiebbar oder nachholbar ist. Die derzeitigen, hoffentlich nur kurzfristigen pandemiebedingten beengten Haushaltsverhältnisse der Stadt sollten nicht dazu verleiten, dauerhafte Investitionsvorhaben zu streichen. Wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben, wieder in normale Verhältnisse zurückzukommen und dann würden uns die fehlenden Möglichkeiten aufgrund gesparter Infrastrukturmaßnahmen schmerzen.

Fahrradwege

Die CDU-Fraktion möchte mehr und sichere Radwege. Dies ist der CDU-Fraktion ein überaus wichtiges Anliegen. Der neue gerade erschienene ADFC-Klimatest 2020 hat Rheinstetten im Bundesvergleich der Städte und Gemeinden entsprechender Größe auf Platz 95 und im Landesvergleich auf Platz 20 mit einer „Schulnote“ von 3,7 gesehen. Positiv wurden besonders die neu geschaffenen Möglichkeiten des Fahrradverleihsystems gewertet. Wegen der erfreulichen Aufnahme dieses Angebots haben wir erst kürzlich vom Gemeinderat aus die Ausweitung der Leihmöglichkeiten beschlossen. Dass Stutensee im ADFC-Klimatest 2020 in der gleichen Ortsgrößenklasse bundesweit Platz 15 und landesweit den 1. Platz und gleich dahinter Ettlingen bundesweit Platz 16 und landesweit den 2. Platz belegen, sollte uns Ansporn sein, hier besser zu werden. Die CDU-Fraktion wird sich jedenfalls nachhaltig dafür einsetzen.

Die Landesregierung Baden-Württemberg hat im Jahr 2016 die RadSTRATEGIE beschlossen. Ziel ist es, das Fahrrad als umweltschonendes und gesundheitsförderndes Alltagsverkehrsmittel zu fördern. Demnach sollten bis zum Jahr 2030 dreißig Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, womit ein erheblicher Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes geleistet werden kann. Ein wichtiger Beitrag, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind Radschnellverbindungen. Wie der Presse zu entnehmen war, ist die Planung der Radschnellverbindung Rastatt-Karlsruhe weiter vorangeschritten. Der Gemeinderat wird sich in absehbarer Zeit mit dem vorgeschlagenen Korridor, in dem der neue Radschnellweg verlaufen soll, befassen müssen. Diese neueRadschnellverbindung muss sinnvoll mit dem örtlichen Radwegenetz und auch dem öffentlichen Personennahverkehr verbunden werden. Es sollte deshalb rechtzeitig ein Konzept für notwendig werdende Änderungen des Radwegenetzes in Rheinstetten entwickelt werden. Aufgrund des Planungsstandes waren jetzt noch keine zusätzlichen Mittel im Haushalt bereitzustellen. Die CDU-Fraktion wird dieses Thema weiterverfolgen und hat die erneute Einbringung ihres Antrags, Mittel für die Erstellung eines Konzepts bereitzustellen, für die nächsten Haushaltsberatungen angekündigt.

Auf Antrag der CDU-Fraktion sind für die Erweiterung des Radewegenetzes Rheinstettens ca. 1 Mio. € für die nächsten drei Jahre im Haushalt eingestellt worden. Die tatsächlichen Mehrkosten werden voraussichtlich aber nur ca. 20 % davon für die Stadt betragen. Das Land fördert in diesem Jahr den Ausbau und die Modernisierung ländlicher Wege mit 40 % der Investitionssumme, um den Landwirten die Nutzung mit Landmaschinen zu ermöglichen. Darüber hinaus werden durch die Befestigung die Unterhaltungskosten für die vorhandenen Wege eingespart, was nochmal ca. 40 % der Kosten ausmacht. Gegebenenfalls können über Flurbereinigungsmaßnahmen noch höhere Zuschüsse eingeworben werden.Jeder kennt die Probleme bei unbefestigten Wegen, insbesondere, wenn Landmaschinen bei Trockenheit auf diesen fahren und die Menschen in dichte Staubwolken hüllen, mit Matsch nach starken Regenfällen oder Schlaglöchern. Die wetterunabhängige Nutzbarkeit soll gesteigert werden. Dieses Projekt erweitert nicht nur das Radwegenetz, sondern nützt auch den Landwirten mit Ihren landwirtschaftlichen Geräten und allen, die die Natur erleben wollen, wie z.B. Wanderern, Joggern, Skatern, Familien mit Kinderwagen, älteren Menschen mit Rollatoren, Rollstuhlfahrern usw. Dabei ist die konkrete Befestigungsart für die Wege noch nicht festgelegt. Die Verwaltung soll diejenige ermitteln, die für die geplante Nutzung die beste Vereinbarkeit mit der Ökologie aufweist und dann wird der Gemeinderat darüber entscheiden. Wie sich aus dem ADFC-Klimatest 2020 ergibt, ist die Oberflächenbeschaffenheit der Radwege für Fahrradfahrer von ganz wesentlicher Bedeutung und die Bewertung in diesem Punkt für Rheinstetten unterdurchschnittlich.

Klima und Umweltschutz

Mit dem Klima- und Umweltschutz möchte ich schließen.

Die CDU-Fraktion bekennt sich zu dem Ziel des Erhalts der natürlichen Lebengrundlagen und darin eingeschlossen dem Ziel der Begrenzung der Erderwärmung. Es gilt, durch Überzeugungsarbeit und gute Lösungen die Bürgerinnen und Bürger auf diesem Weg mitzunehmen. Dabei sollten Angebote und Anreize die wichtigsten Steuerungsinstrumente sein. Wie der Presse zu entnehmen war, hat Deutschland die Klimaziele 2020 erreicht, sicherlich auch wegen der Folgen der Corona-Pandemie. Gemessen am Referenzwert 1990 hat Deutschland seinen CO2-Ausstoß um knapp über 40 % gesenkt. Dies ist sicherlich kein Grund auszuruhen, sondern dieser erfreuliche Erfolg sollte Ansporn sein, auf diesem Weg weiterzugehen.

Neben der Erhöhung des Radverkehrs und der dafür erforderlichen Erweiterung des Radwegenetzes dienen auch der Ausbau und die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs der Vermeidung von umweltbelastender PKW-Nutzung. Die CDU-Fraktion hat dazu einen Antrag gestellt, die Stadt Rheinstetten mit der Straßenbahn besser an den Hauptbahnhof anzubinden, um die Attraktivität des Bahnfahrens zu erhöhen und Anfahrten mit dem Auto zu vermeiden. Die Erreichbarkeit der Messe würde ebenfalls verbessert. Auch eine den Umstieg auf die Straßenbahn fördernde Tarifgestaltung und die barrierefreie Ausgestaltung der Haltestellen sollen den öffentlichen Personennahverkehr verbessern. Hierzu hat der Gemeinderat verabredet, ein Konzept zu erstellen, um dann mit dem KVV in Gespräche einzutreten.

Für neue Baugebiete fordert die CDU-Fraktion Quartierskonzepte, die eine effiziente und soweit als möglich CO2-neutrale Energienutzung vorsehen, wie z.B. geschehen in den Baugebieten Baumgarten, Bach-West und der neuen Stadtmitte.

Des Weiteren steht die Energiewende auf der Tagesordnung auch in Rheinstetten. Es ist zu entscheiden, ob auf städtischem Gelände durch Drittfirmen Windräder errichtet werden sollen, um mit Windenergie einen Beitrag zur Einsparung von mit fossilen Brennstoffen produziertem Strom und damit CO2-Emmissionen zu leisten. Da es sich um eine sehr wichtige Entscheidung für unser Gemeinwesen handelt, sollten aus Sicht der CDU-Fraktion die Bürgerinnen und Bürger hierzu ihre Stimmen abgeben können. Mit der Bundestagswahl zugleich sollte ein Bürgerentscheid dazu durchgeführt werden.

Ich komme damit zum Ende. Die CDU-Fraktion stimmt der Haushaltssatzung mit dem Haushaltsplan 2021 und dem Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Wasserversorgung zu.

Zum Schluss ein Dankeschön an sie, Herr Dauth und auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die gelungene Vorbereitung und Durchführung der Haushaltsberatungen unter Pandemiebedingungen. Auch für die Zeit, die Sie sich nehmen, um Fragen zu beantworten. Unser Dank gilt auch allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung und der Städtischen Einrichtungen für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit.

Ich wünsche allen, im Jahr 2021 gesund zu bleiben.